Wm-GEschichten

Der erste nationale Fußballverband wurde 1863 unter dem Namen „The Football Association” in England gegründet.

Daher rührt auch die Begrifflichkeit "Soccer" für "Fußball". Man grenzte damit den "Association Football" vom "Rugby Football" ab. Die Amis übernahmen den Begriff zur Abgenzung zum "American Football" - eine Sportart die an Rugby angelehnt ist - und eher selten mit dem Fuß und schon gar nicht mit etwas gespielt wird, dass man noch als "Ball" bezeichnen kann.

Der Weltverband FIFA wurde 1904 aber in Paris gegründet. Die ersten Pläne für eine Weltmeisterschaft waren auch schon 1905 gemacht. Zur ersten geplanten WM 1905 wollte aber keiner kommen. So kam es erst 1930 in Uruguay zur ersten Fußballweltmeisterschaft. Denn die FIFA hatte festgestellt, dass die Olympischen Fußballturniere sehr nah dran an einer Fußball-WM waren.

Teilweise waren Fußballspieler damals noch Amateure und wurden fürs Turnier nicht freigestellt und England war gar nicht in der FIFA.

In Uruguay schrieben dann Spieler selbst die WM-Berichte.und weil die Franzosen Chantrel und Pinel ihren Mitspieler Delmer nicht mochten, kam der auch nicht vor.

Italien war erst gar nicht angetreten, da man die Weltmeisterschaft lieber im eigenen Land gehabt hätte und jetzt stinkig war.

Im WM-Stadion gab es keinen Elfmeterpunkt, weswegen der beim Spiel Mexiko gegen Argentinien von Hand vermessen und an die Strafraumgrenze verlegt wurde.

Im Finale 1930 zwischen Uruguay und Argentinien wollten beide Mannschaften, dass mit ihrem Ball gespielt wird. Die Lösung: Ein Ball wurde in der ersten Halbzeit benutzt, der andere in der zweiten Halbzeit.

Das deutsche Magazin "Kicker" brachte drei Wochen nach der WM 1930 die ersten Berichte.

1934 war die WM in Italien. Und Italien hatte mit Luis Monti einen interessanten Spieler. Denn er war 1930 noch Argentinier. Aber er hatte italienische Eltern und so konnte er nach Italien und in die dortige Nationalmannschaft aufgenommen werden.

Diesmal trat Uruguay nicht an, weil man immer noch sauer war, das vier Jahre zuvor nur vier europäische Mannschaften hatten mitmachen wollen.

Der Heimvorteil (und der so mögliche Druck auf die Schiedreichter) brachte Italien schließlich den Sieg des Turniers.

Deutschland war mit Reichstrainer Otto Nerz und Assistent Sepp Herberger erstmals dabei und wurde Dritter.

Bei der WM 1938 in Frankreich trat Deutschland als "Großdeutschland" an. Kurz zuvor war Österreich "heim ins Reich" geholt worden. Weswegen die Mannschaft aus Deutschen und Österreichern bestehen musste - und so in Hitlers Sinne politisch korrekt aber sportlich ungeeignet war. Weltmeister wurde Italien.

Der Zweite Weltkrieg legte die WM bis 1950 auf Eis. Dann war es wieder soweit, in Brasilien wurde um den „Coupe Jules Rimet” gekickt.

Deutschland war gesperrt, England das erste Mal dabei und Italien hatte zuvor durch einen Flugzeugabsturz die halbe Mannschaft verloren. Weltmeister wurde im Finale Uruguay gegen Brasilien. Allerdings gab es kein echtes Finale. Die Finalrunde war praktisch eine Miniliga. Da die beiden besten Mannschaften das letzte Spiel hatten spricht man meistens von einem Finale. Doch bei einem Unentschieden wäre Brasilien Weltmeister geworden. Was für ein richtiges Finale eher untypisch ist.

1954 war die WM in der Schweiz und es kam zum sogenannten "Wunder von Bern", Deutschland gewann gegen die Top-Favoriten aus Ungarn das Finale.

Die deutschen Spieler bekamen am Ende 1.000 Mark und 200 Mark pro Spiel als Prämie.

1958 war die WM in Schweden. Es war die erste WM des 17jährigen Edson Arantes do Nascimento, genannte "die schwarze Perle" - Pele. Brasilien wurde Weltmeister.

1962 in Chile gab es die unrühmliche "Die Schlacht von Santiago" oder der "Weltkrieg der Fußtritte" zwischen Chile und Italien. So brach ein Chilene einem Italiener das Nasenbein, die Chilenen bespuckten ihre Gegenspieler und traten nach ihnen. Vom Platz gestellt wurden nur zwei Italiener. Der englische Schiedsrichter Ken Aston hatte die Situation einfach nicht im Griff.

1966 in England kam es zum legendären Wembley-Tor gegen Deutschland. Das natürlich nie und nimmer drin war. ;-) Allerdings sah das der Schweizer Schiedrichter, besser gesagt der sowjetische Linienrichter anders -England ging 3:2 in der Verlängerung in Führung. Deutschland verlor 4:2 durch ein weiteres irreguläres Tor, da beim 4:2 schon Fans auf dem Platz herumliefen. Wie ein deutscher Spieler betonte: " Wir haben 2:2 verloren."

Bei der WM 1970 in Mexiko wurde eine Idee des ehemaligen Schiedrichters Ken Aston eingeführt (richtig: der von der "Schlacht von Santiago"): Rote und gelbe Karten. Die erste gelbe Karte sah der Russe Ewgeni Lowchew gegen Mexiko. Das Turnier gewann Brasilien. Damit hatten ein Land den Pokal dreimal gewonnen und durfte ihn behalten.

1974 war die WM in Deutschland. Die Bundesrepublik spielte erstmals gegen die DDR - und verlor 0:1. Nach der Niederlage motivierte Kapitän Franz Beckenbauer die Mannschaft in der Sportschule im schleswig-holsteinischen Kurort Malente. Aber es hatte auch sein Gutes. Da die DDR gewonnen hatte wurde die bundesdeutsche Mannschaft nur Gruppenzweiter und kam so um die Gegner Brasilien und Argentinien herum.

Die erste rote Karte gab es 1974. Der Chilene Carlos Caszely faulte Berti Vogts und musste vom Platz.

Nach der WM 1978 wechselte der deutsche Trainer. Auf Helmut Schön folge Jupp Derwall. Er konnte Erfolge für sich verbuchen: 1980 Europameister und 1982 Vizeweltmeister. Aber die deutsche Mannschaft ja war nie berühmt für schönen Fußball.

1984 trat Jupp Derwall zurück, weil die Mannschaft in der Europameisterschaftsvorrunde ausschied. Nachfolger wurde Franz "schaun mer mal" Beckenbauer. Franz Beckenbauer, Weltmeister von 1974, war eine Fußballlegende. Vermutlich drohte er den Spielern immer damit, dass er sich einwechseln würde, wenn sie nicht spuren. ;-) Das Franz aber nur "Kaiser" aber nicht Trainer war, wurde für ihn das Amt "Teamchef" geschaffen.

1986 war die WM der "Hand Gottes". Dahinter steckt ein durch Handspiel erzieltes Tor der argentinischen Fußballlegende Diego Maradona im Viertelfinale gegen England. Maradonas behauptete es wäre ein Kopfballtor gewesen und dank der "Hand Gottes" ins Tor gegangen. England verlor 2:1. Allerdings erzielte Maradona in diesem Spiel auch das "WM-Tor des Jahrhunderts" (nach einer FIFA-Abstimmung) bei dem er die komplette englische Verteidigung inklusive des Torwarts Peter Shilton ausspielte, bevor er dann den Ball ins leere Tor schob.

Pikant war das Spiel England-Argentinien auch weil sich 1982 die beiden Länder im Krieg um die Falklandinseln gegenüberstanden. Argentinien hatte damals die britischen Falklandinseln im Südatlantik besetzt. Aber den Briten gelang es die 10.000km entfernten Inseln nach 70 Tagen zurückzuerobern.

Seitdem und durch den ermogelten Sieg durch die "Hand Gottes" sind England-Argentinien-Spiele immer Revanchespiele.

1990 war die WM für den aktuellen Teamchef Klinsmann. Deutschland wurde im Jahr der Wiedervereinigung Weltmeister. Und zur Abwechslung fanden auch alle, dass das verdient war. Denn die WM-Turniere vorher war Deutschland zwar immer weit gekommen, hatte aber nicht schön gespielt.

Das Achtelfinale gegen die Niederlande hatte als Höhepunkt die Spuckattacke des Holländers Frank Rijkaard gegen Rudi Völler.

1994 war die WM des Stinkefingers von Stefan "Effe" Effenberg. Effenberg hatt den Finger in Rictung Publikum gezeigt und wurde dafür von Bundestrainer Berti Vogts heimgeschickt. Argentiniens Talent Maradona wurde wegen Dopings mit dem Medikament Ephedrin suspendiert. Jürgen von der Lippe kommentierte das dann wie folgt: "Argentinien spielt mit Ephedrin, und Deutschland mit Effedraußen.""

Ganz übel endete die WM für den Kolumbianer Escobar. Er schoß ein Eigentor und wurde deswegen nach der WM in seiner Heimat erschossen.

1998 erreichte Frankreich im eigenen Land erstmals ein Endspiel einer Fußball-WM und gewann verdient gegen Brasilien. Zum sechsten Mal war der Gastgeber Weltmeister geworden. Ein Franzose erzielte auch das erste Golden Goal der WM-Geschichte.

Weil niemand die Golden Goal Regelung mochte, führte die FIFA die SIlver Goal Regel ein - wer am Ende der ersten 15 Minuten der Verlängerung führt ist der Sieger, bei Unentschieden gibt's nochmaol 15 Minuten, dann Elfmeterschießen. Das mochte auch niemand, daher ließ man die Regel ganz fallen.

Die WM 2002 war die erste, die in zwei Ländern gleichzeitig ausgetagen wurde. Der amtierende Weltmeister Frankreich schaffte das Kunststück in der Vorrunde auszuscheiden, ohne ein einziges Tor geschossen zu haben.

Insgesamt gab es 17 Weltmeisterschaftsturniere und 7 Weltmeisternationen.

Brasilien wurde 1958, 1962, 1970, 1994 und 2002 Weltmeister, Italien 1934, 1938, '1982, Deutschland 1954, 1974 und 1990, Uruguay 1930 und 1950, Argentinien 1978 und 1986, England 1966 und Frankreich holte den Pokal 1998.