Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion

Damals war es der böse Osten - und heute kennt sich eigentlich kein Mensch mehr so genau aus...

 

Die Sowjetunion (SU) ging 1922 infolge der russischen Revolution als Zusammenschluss sozialistischer Unionsrepubliken aus dem Kaiserreich Russland hervor. Weite Teile des asiatischen Teil Russlands waren genaugenommen Kolonien. Nur dass diese nicht wie bei den anderen Staaten in Übersee lagen sondern vor der Haustür. Diese direkte Verbindung zu den asiatischen Kolonien führte dazu, dass die ganzen Gebiete dem russischen Reich einverleibt wurden.

Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (kurz UdSSR oder Sowjetunion) war ein ursprünglich eine Rätedemokratie und dann eine parlamentarische Demokratie. Zumindest offiziell, denn tatsächlich regierte die KPdSU

Übersetzt man Sowjet so bedeutet es "Rat". Sowjetunion – korrekter die "Union der sozialistischen Sowjetrepubliken" - bedeutet "Räteunion". Der Name stammte von den Arbeiter- und Soldatenräten, die eigentlich die Regierung stellen sollten. An für sich demokratisch. Nur, dass sich in der Sowjetunion dann die kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) die Herrschaft übernahm.

Die Partei regierte in „Vertretung des Volkes“ und die Parteiführung in Vertretung der Partei. Da zu den Wahlen nur die KPdSU zugelassen war, waren die Wahlen arm an Überraschungen. Und spätestens nachdem Stalin seine Diktatur und Terrorherrschaft installiert hatte war es mit den demokratischen Resten an die der Begriff „Republik“ denken lässt vorbei.

Verträge zwischen Nazi-Deutschland und der UdSSR ermöglichten es Stalin den sowjetischen Einfluss auf Osteuropa auszuweiten. Stalin zielte dabei auf eine Wiedereinverleibung ehemaliger Gebiete des Russischen Kaiserrreichs.

So waren mit Ende des Ersten Weltkriegs und der Russischen Revolution die baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen und Finnland verloren gegangen. Im Westen gab es das ebenfalls neugegründete Polen, dass der jungen Sowjetunion weite Gebiete Weissrusslands und der Ukraine abgeknöpft hatte. Und Rumänien rundete wortwörtlich mit Ende des Ersten Weltkrieges sein Staatsgebiet mit dem fruchtbaren Bessarabien ab.

1939 teilten die Deutschland und die Sowjetunion ganz offen Polen, im Winter begann Stalin den sowjetisch-finnischen Winterkrieg. Finnland verteidigte sich erfolgreich, musste aber Karelien abtreten. 1940 besetzte die SU Estland, Lettland und Litauen und das rumänische Bessarabien.

Als Sieger des Zweiten Weltkrieges konnte Stalin die von Hitler zugestandenen Gebietsgewinne behalten und die SU noch um die Ostslowakei (Karparto-Ukraine) und den Norden Ostpreussens erweitern. Damit hatte die Sowjetunion zu allen Bündnisstaaten ausser der DDR und Bulgarien eine gemeinsame Grenze.

1991 brach die Sowjetunion zusammen. Eine der Ursachen war im Rückblick vermutlich die unter US-Präsident Ronald Reagan (1980-1988) gesteigerte Rüstung. Die UdSSR glaubte mithalten zu müssen und scheiterte. Denn ein planwirtschaftliches System ohne wirkliche Leistungsanreize kann nur schwer die Leistungsfähigkeit einer wettbewerbsorientierten Wirtschaft erreichen.

Der 1985 ins Amt gekommene Generalsekretär Michail Gorbatschow erkannte, dass die SU den Rüstungswettlauf in der aktuellen Staatsform nicht mithalten konnte. Zudem wurde immer mehr offensichtlich, dass das totalitäre System an seinen Grenzen stieß. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg gab immer wieder Absetzungsversuche der osteuropäischen Bündnispartner bzw. oppositioneller Bewegungen. Diese „Aufstände“ (17. Juni 1953 in der DDR, Ungarn-Aufstand 1956, Prager Frühling 1968 und 1981 die polnische Gewerkschaftsbewegung wurden unmittelbar oder indirekt unterbunden.

Michail Gorbatschow versuchte mit der Einführung von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umstrukturierung) die Sowjetunion zu verändern und zu öffnen. Auch wurden den verbündeten Staaten mehr Freiheiten gelassen. Gorbatschow beendete auch die Breschnew-Doktrin. Diese Vorgabe des ehemaligen Staats- und Parteichefs Leonid Breschnew stand den Bündnispartner der UdSSR nur eine beschränkte Souveränität zu.

Die Reformen des Generalsekretärs Michail Gorbatschow (1985 bis 1991) hatten am Ende aber dazu geführt, dass die osteuropäischen Satellitenstaaten und schließlich sogar einige Sowjetrepubliken abspringen konnten. Die Unabhängigkeitserklärungen waren meistens die Vollendung der Pläne seit der Oktoberevolution 1917. Die kolonisierten Völker Asiens versuchten damals sich von Russland zu lösen, unterlagen aber in den meisten Fällen. Der stalinistische Terror in den Jahren und Jahrzehnten danach unterband zwar die Unabhängigkeitsbewegungen, aber Freunde schaffte sich die Moskauer Zentrale damit nicht.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden 15 neue Staaten, wobei Russland der größte Nachfolgestaat ist und auch Rechtsnachfolger der Sowjetunion wurde.

Die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) ist ein Staatenbund aus den Gründerstaaten Russland, der Ukraine und Weißrussland. Später kamen noch Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan dazu. Nach der GUS-Gründung wurde die UdSSR offiziell aufgelöst.

Armenien

Armeniens Hauptstadt ist Jerewan, auf armenisch Erewan, auf russisch Eriwan. Die Stadt ist eventuell besser bekannt aus den „Frage an Radio Eriwan“-Witzen. 1991 beschloss das Parlament die Unabhängigkeit. Die Armenier erlebten im Osmanischen Reich zahlreicheVerfolgungen. So gab es Pogrome zwischen 1894 und 1906, Deportationen, Morde und Massaker zwischen 1915 und 1921. Nach blutigen Verfolgungen durch das Osmanische Reich (Pogrome 1894?96 und 1909, Deportation und Völkermord 1915/16, erneute Massaker 1917/18?21) emigrierten viele Armenier. Heute leben weltweit ca. 6,8 Millionen Armenier, davon 3,7 Millionen in Armenien und 1,5 Millionen in anderen GUS-Republiken. Berühmte Armenier, bzw. Kinder von Auswanderern sind der Sänger Charles Aznavour, seine Kollegin Cher (die eigentlich Cherilyn Sarkissian heisst), der Multimilliardär Kirk Kirkorian und Rick Kavanian aus der Bullyparade.

Schachweltmeister Garry Kasparov können sich Armenier und Aserbeidschaner teilen, denn der Schachspieler ist armenischer Abstammung und wurde in Baku geboren..

Aserbaidschan

Aserbaidschan hat mit seinem Nachbarn Armenien kurz nach der Unabhängigkeit Krieg geführt. Der Konflikt begann noch zur Sowjetzeit im Jahr1988. Es ging um das in Aserbaidschan liegende aber von Armenier bewohnte Gebiete Bergkarabach. Griff 1990 noch die SU ein so kam es zwischen 1992 und 94 zum Krieg zwischen den beiden Ländern. Armenien hat in seinen Grenzen wiederum das Gebiet von Nachitschewan, das zu Aserbaidschan gehört.

Aserbaidschans Hauptstadt ist Baku, berühmt für sein Reichtum an Erdöl, was dort seit 1871 gefördert wird.

Aserbeidschaner leben auch im Iran, denn der Süden des Landes wurde 1603 von Persien erobert.

Die Republik Aserbaidschan ist außer dem Iran und dem Irak das einzige moslemische Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit: Über 66 % der Aserbaidschaner sind Schiiten.

Estland

Estland wurde 1721 von Zar Peter dem Großen erobert und bliebt bis 1918 russisch. Trotz der "Russifizierung" (oder gerade wegen) erwachte in Estland im 19. Jahrhundert eine Nationalbewegung. Mit den Wirren der Oktoberrevolution gelang es den Estland wie den anderen baltischen Staaten unabhängig zu werden. 1940 fiel Estland im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts das an die Sowjetunion. Zwar war das Land zwischen 1941 und 1944 von den Deutschen besetzt, aber die Unabhängigkeit blieb bis 1990 verloren.

1992 führte Estland als erstes Land der ehemaligen Sowjetunion eine eigene Währung (Estnische Krone) ein.

Georgien

Georgien stand im Altertum unter griechischem, persischem und römischen Einfluss. Später kamen Byzantiner, Sassaniden und Araber. Im 13. Jahrhundert war Georgien selbständig bis es von den Mongolen besetzt wurde. Danach entstanden mehrer kleine Staaten auf dem Gebiet bis es im 16. Jahrhundert an Perser und Türken fiel. Im 18. Jahrhundert kam Geogien dann unter russischen Schutz bzw. zu Russland. Nach der Russischen Revolution war Georgien bis 1921 selbstständig, wurde dann aber von der Roten Armee besetzt.

Durch den Gorbatschowschen Reformkurs bekam die Unabhängikeitsbewegung wieder Aufwind. Der Bruch mit Moskau kam dann 1989, als in Tiflis eine Demonstration zusammengeschosssen wurde. Georgiens erster Präsident nach der Unabhängigkeit wurde Swiad Gamsachurdia. Nach einem Putsch wurde der ehemalige sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse Präsident. 2003 wurde Schewardnadse nach zu gut optimierten Wahlen durch eine friedliche Revolution(„samtene Revolution“) gestürzt. Ein Problem Georgiens sind bürgerkriegsähnliche Konflikte zwischen Georgiern und den nationalen Minderheiten der Abchasen und den Südosseten.

Der berühmteste Sohn Georgiens ist auch sein berüchtigster: Jossif Stalin (eigentlich Jossif Wissarionowitsch Dschugaschwili). Ebenfalls aus Georgien war Lawrenti Berija, Stalins Innenminister.

Kasachstan

In Kasachstan befanden sich für die Sowjetunion bedeutende Einrichtungen. In Semipalatinsk wurden Atomwaffen getestet und in Baikonur starteten die Raketen für das Sowjetische Raumfahrtprogramm. Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Eine gute Grundlage sich aus einem Staat abzuseilen und selbstständig zu werden. Zudem stehen auf kasachischen Boden Atomwaffen, im Zweifen auch ein starkes Argument. Die Atomwaffen innerhalb der GUS-Staaten unterstehen aber einem gemeinsamen Oberkommando.

Kasachstans Hauptstadt war Alma-Ata welche in Almaty umbenannt wurde. Inzwischen ist die Hauptstadt in die Stadt Akmola umgezogen. Und Akmola wurde 1998 in Astana ("Hauptstadt") umbenannt. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde in Russland siedelnde Russlanddeutsche nach Kasachstan deportiert.Diese Siedler waren Nachfahren von deustchen Einwanderern, die im 18. und 19. Jahrhundert nach Russland kamen. In Kasachstan leben ca. 960.000 Deustchstämmige.

Kasachstan ist das neuntgrößte Land der Erde.

Kirgisien

Kirgistan, Kyrgyzstan oder Kirgisien ist ein Land mitten in Asien und besteht eigentlich nur aus Gebirgslandschaft. Bis ins 19. Jahrhundert stand das Land unter mongolischer Herrschaft bis es im Rahmen der russischen Kolonisation Nordasiens zu Russland kam.1991 erklärte Kirgistan seine Unabhängigkeit. Die ersten Wahlen waren im Jahr 2000. Die großen Oppositionsparteien waren ausgeschlossen.15 der 105 Parlamentssitze wurde über Listen vergeben, der Rest an unabhängige Kandidaten. Auch in Kirgistan leben etwa 100.000 Nachfahren deutscher Siedler. Kirgistan wurde als erste der ehemaligen Sowjetrepubliken 1998 in die Welthandelsorganisation aufgenommen.

Lettland

Lettland ist eine Gründung des Deutschen Ritterordens aus dem 12. Jahrhundert. Im livländischen Krieg (1558-1583) fiel das Land an die Polnisch-Litauische Union, 1629 dann an Schweden, 1710 im Nordischen Krieg an Russland. Russland unterdrückte ab 1881 die separatistische Bewegungen, was aber die Unabhängigkeitsbestrebungen nicht auslöschte.

1918 wurde die lettische Republik ausgerufen. Die Situation war wie in den baltischen Staaten allgemein günstig, da Russland im Jahr vorher durch die Revolution genug Probleme hatte.

1939/1940 verlor auch Lettland dank dem Hitler-Stalin-Pakt seine Unabhängigkeit. 1940 wurde Lettland der Sowjetunion angeschlossen.

Die Russifizierung wurde nun mit stalinistischen Methoden fortgesetzt. Über kurz oder lang wäre sie auch erfolgreich gewesen. 1990 sprachen nur noch noch 51% der Bevölkerung Lettisch.

1990 beschloss das Parlament die Unabhängigkeitserklärung. Die Unabhängigkeit wurde 1991 von 74% der Bevölkerung beschlossen.

Litauen

Litauen ist als Staatsgebilde seit dem Jahr 1219 belegt. In den folgenden Jahrhunderten war das Land sehr erfolgreich. Die Litauer eroberten ein Reich, das von der Oststee bis zum Schwarzen Meer. Die Union mit Polen brachte auch ihren Teil. Die starken ethnischen und sozialen Unterschiede wurden durch die Anerkennung der großfürstlichen Hoheit durch die zahllosen lokalen Potentaten garantiert. Ein Grund dafür war natürlich auch das Bedürfniss nach Schutz gegen die Tataren, die Polen, den Deutschen Orden und später Moskau.

1795 kam Litauen einschließlich seiner weissrussischen Gebiete an Russland.

Am 2. 11. 1918 rief der litauische Landesrat die unabhängige Republik aus, die 1920 von der UdSSR anerkannt wurde.

Bei der Aufteilung der Region zwischen Hitler und Stalin im August 1939 fiel Litauen wie Ostpolen in die sowjetische Einflusszone.

Unter Druck wurde eine neue kommunistische Regierung gebildet. Das neue Parlament "beantragte" 1940 die Aufnahme in die UdSSR.

Mit dem Ende der Sowjetunion kam für auch für die Litauer die Chance wieder frei (von Russland)zu werden. 1990 erklärte Litauen als erste Sowjetrepublik seine Unabhängigkeit. Es kam zu blutigen Zusammenstößen sowjetischer Truppen mit der Bevölkerung.In einem Referendum im Februar 1991 wählten 90% der Einwohner Litauens die unabhängige Republik. Im August 1991 setzte Litauen seine volle staatliche Unabhängigkeit um.

Republik Moldau, Moldawien

Moldawien ist im größten Teil Bessarabien. Der Name kommt vom walachischen Fürstenhaus der Basarab. Die Moldawier machen ca. zwei Drittel der Bevölkerung aus, andere Bevölkerungsgruppen sind 13,8% Russen, 13, 0% Ukrainern, 3,5%Gagausen und 2,1% Bulgaren.

Moldawier sind eigentlich Rumänen und Moldawisch ist Rumänisch. Einem Anschluss an Rumänien stehen die Nicht-Moldawier und Russland eher ablehnend gegenüber. Moldawien hat einen fruchtbnaren Boden, aber kaum Rohstoffe und 40 Prozent seiner Industrie befinden sich in Transnistrien, einem schmalen Gebietsstreifen, der sich von Moldawien abspalten will.

Bis 1940 gab es auch „Bessarabien-Deutsche“. Das waren zwischen 1812 und 1842 deutschen pietistische Kolonisten. 1940 wurden die 93ÿ000 Bessarabien-Deutsche im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes nach Westpreußen umgesiedelt.

Tadschikistan

Tadschikistan ist weitgehend ein erdbebengefährdetes Hochgebirgsland. Einer der Berge hieß früher „Pik Kommunismus“ inzwischen heisst der ) 7.495m hohe Gipfel Pik Ismail Samani

Tadschikistan musste in der SU hauptsächlich Baumwolle anbauen. Diese Monokultur erschwert die Umstellung auf ein marktwirtschaftliches System. Tadschikistan besitzt Uranerz- und Goldvorkommen. ,

Das heutige Tadschikistan wurde im 4.Jahrhundert v.Chr. von Alexander dem Großen erobert. Später herrschten dort Araber, Mongolen und Usbeken. Im 19. Jahrhundert wurde Nord-Tadschikistan russsisch, der Süden war ein abhängiges Gebiet. Tadschikistan blieb auch nach der russischen Revolution Teil Russlands bzw. der Sowjetunion. Erst 1990/1991 kam die tadschikische Unabhängigkeit erst wieder in Fahrt. Tadschikistan ist seit 1991 unabhängig.

Turkmenistan

Turkmenistan stand bis zur russischen Herrschaft unter Mongolenherrschaft. Nach der Oktoberrevolution 1918 wollten die Turkmen nicht unter kommunistische Herrschaft kommen. Aber 1920 zogen britischen Interventionstruppen ab und die Sowjetunion konnte sich auch in Mittelasien ausbreiten.

Seit der Unabhängigkeit regiert Saparmud Nijasow das Land eigentlich autokratisch und wird als „Turkmenbaschi“ = „Führer aller Turkmenen“ bezeichnet. Vom Turkmanbaschi steht eine riesige goldene Statue in der Hauptstadt Aschchabad

Ukraine

Die Ukraine wurde im 7. und 8. Jahrhundert von Skythen und Griechen besiedelt. Später kamen Sarmaten und slawische Stämme. Im 9.Jahrhundert entstand am Dnjepr das Kiewer Reich („Kiewer Rus“). Die Kiewer Rus kann man als die Gründer Russlands bezeichnen. Aus den Kiewer Rus gingen Russland, die Ukraine und Weissrussland hervor. Das Reich enstand als Zusammenschluss warägischer (Die Waräger waren Wikinger) Gebiete in Osteuropa. „Rus“ kommt vom damaligen Wort für „Ruderer“.

Nach dem Ende des Kiewer Reichs kamen die Nachfolgefürsten unter mongolische Herrschaft („Goldene Horde“).

In der Renaissance kam stand Ukraine in großen Teilen unter polnische Herrschaft. Das vereinigte Polen und Litauen beherrschen in der Zeit ein Gebiet von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Gegen die Polen bildete sich Widerstand und die Ukrainer suchten unter den Saporoger Kosaken die Unterstützung Russlands. ImRussisch-Polnischen Krieg (1654?67) verlor Polen die ukrainischen Gebiete östlich des Dnjepr. Nach den Polnischen Teilungen (1772?1795) teilten sich Russland und Österreich die restlichen ukrainischen Gebiete Polens.

Russland verbot zwischen 1863 und 1905 den Druck ukrainischer Bücher.

Im Januar 1918 rief die Ukraine ihre Unabhängigkeit aus und schloss einen Separatfrieden mit den Mittelmächten. Zwischen März bis Dezember besetzten deutsche und österreichisch-ungarische Truppen die Ukraine und versuchten einen genehme Regierung zu installieren. Im November 1918 verloren die Mittelmächte den Ersten Weltkrieg und im Februar 1919 konnten die Bolschewiki die Ukraine besetzen.

1945 war die Ukraine Gründungsmitglied der UNO. Zwar gehörte das Land zur Sowjetunion, aber Stalin setze durch je einen Sitz für Weissrussland und die Ukraine zu bekommen. Da es damals weniger souveräne Staaten gab (fast ganz Afrika war noch Kolonie) waren diese beiden zusätzlichen Stimmen in der Uno recht wertvoll. Mit dem Ende der SU wurde der ukrainische UNO-Sitz ein prima Grund für die Souveränität der Ukraine.

In den 1960er-Jahren entstand eine ukrainische Opposition. Der ukrainische KP-Vorsitzende Petro Selest trat für ukrainische Interessen ein und wurde 1972 abgesetzt.

Die Auswirkungen waren weltweit messbar. 1991 proklamierte die Ukraine ihre Unabhängigkeit.

In der Ukraine liegt das Kernkraftwerk Tschernobyl, in dem am 26.4.1986 es zu einer Kernschmelze, Explosion und massiver Freisetzung von Radioaktivität kam.

Usbekistan

Usbekistan wurde d im 4.Jahrhundert v.Chr. von Alexander dem Großen erobert. Danach war es Teil des Seleukidenreichs. Später herrschten Araber und danach Mongolen. Das erste usbekische Reich entstand um 1500, es zerfiel Ende des 16.Jahrhunderts.Zwischen1860 und 1870 wurde das Land von Russland besetzt.

Nach der Oktoberevolution wehrte sich die Untergrundgruppe „Basmatschi“ gegen die Kommunisten, unterlag aber. 1991 erklärte Usbekistan sseine Unabhängigkeit.

Weißrussland (Belarus)

Weissrussland entstand im 9. Jahrhundert als Teil der Kiewer Rus. Nach dem Zerfall der Kiewer Reichs kam das Land im 13. und 14. Jahrhundert zum Großfürstentum Litauen. Mit der Union von Lublin 1569 schlossen sich Polen und Litauen zusammen und Weissrussland war Teil dieses Reiches. Infolge der polnischen Teilungen kam Weissrussland zu Russland.

1917 gründete sich nach dem Sturz des Zaren die bürgerliche „Weißrussische Rada“, die ein selbstständiges Weissrussland plante, aber am Widerstand der deutschen Besatzungstruppen scheiterte. 1919 etablierte sich dann die Sowjetmacht. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg 1921 verlor die Sowjetunion weite Gebiete des westlichen Weissrusslands an das neugegründete Polen. 1939 beschlossen Hitler und Stalin die vierte polnische Teilung. Das Deutsche Reich besetzte Westpolen und die Sowjetunion die gebiete, die sie 1921 verloren hatte.

Weissrussland war wie die Ukraine 1945 Gründungsmitglied der UN.

1991 erklärte auch Weissrussland seine Unabhängigkeit.

 

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