Leni Riefenstahl

 

Leni Riefenstahl wurde am 22. August 1902 in Berlin geboren. Sie starb am Montag, dem 8 September 2003.

Ihren 101. Geburtstag musste sie wegen einer Krebsoperation im Krankenhausbett feiern

Leni ist die Abkürzung für Helene

Sie studierte Malerei und lernte Tanz sowie Balett.

Als erfolgreiche Tänzerin reist sie durch Deutschland, die Tschechoslowakei und die Schweiz

Max Reinhardt, die deutsche Theatergröße seiner Zeit, engagierte Leni Riefenstahl von 1923-1926 für sein Deutsches Theater in Berlin.

Im Jahre 1925 erlitt Leni Riefenstahl bei einem Auftritt in Prag eine Knieverletzung, die ihre Karriere als Tänzerin beendete.

Der Film "Berg des Schicksals" mit Louis Trenker weckte bei Leni dann zu schauspielerischen Ambitionen.

1926 beginnt sie ihre Karriere als Schauspielerin.

Entdeckt wurde die damals 24jährige Leni Riefenstahl vom Dr. Arnold Fanck.

Arnold Fanck machte den Ski- und Bergsteigerfilm zur eigenen Filmgattung.

Mit "Der heilige Berg" 1926 begann an der Seite von Luis Trenker Lenis Karriere als Filmschauspielerin.

Sie arbeitete auch bei Freikörperkulturfilmen mit.

Weitere Filme waren "Der Große Sprung" von 1927 und "Die weiße Hölle von Piz Palü" von 1929.

1932 führte sie erstmals Regie bei dem Bergfilm "Das blaue Licht". Dieser Film erhielt 1932 auf der Biennale in Venedig eine Silbermedaille.

Aber die Kritiken der Zwanziger und frühen Dreißiger Jahre waren nicht immer die Besten: "Ihre Hopserei ist streckenweise schwer zu ertragen" waren die Kommentare in der Presse und "Das blaue Licht" floppte 1932 erstmal.

Leni Riefenstahl im "Dritten Reich"

Dann traf sie 1933 auf Adolf Hitler. Beide waren voneinander beeindruckt.

Auch Josef Goebbels fand die Künstlerin vielversprechend. Sie planten einen Hitlerfilm, der dann aber nicht gedreht wurde.

Leni Riefenstahl bekam dann den Auftrag, einen Film über den Nürnberger Reichsparteitag von 1933 zu drehen.

Der Film hieß dann später "Sieg des Glaubens".

Der nächste Auftrag war ein Film über den Nürnberger Reichsparteitages 1934.

Ab da nannte sie ihre eigene Filmgesellschaft "Reichsparteitagsfilm".

Der Film schrieb wegen seiner Effekte damals schon Filmgeschichte und Hitler gab dem Film denTitel "Triumph des Willen".

"Triumph des Willen" bekam 1935 die Goldmedaille von Venedig (na ja, da regierten ja mit Mussolini auch Faschisten) und 1937 eine Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris.

"Triumph des Willens" entstand mit 16 Kamerateams und 100 Mitarbeitern.

Der Film setzt Maßstäbe: Kameraeinstellungen und Schnitte rücken die von Albert Speer gestaltete "Kulisse" in eine mythische Atmosphäre. Die chronologische Reihenfolge der Ereignisse wird für den Film aufgebrochen. Die Symbole Hakenkreuz, Flaggen und Reichsadler erhalten durch Licht und Musik eine besondere Betonung.

Das die Wehrmacht im Film nicht vorkam, maulten die Generäle und Leni Riefenstahl drehte 1935 den Kurzfilm "Tag der Freiheit - unsere Wehrmacht".

"Triumph des Willen" und "Tag der Freiheit - unsere Wehrmacht" wurden als Propagandafilme eingesetzt.

Aufgrund dieser perfekt auf Zelluloid gebannten Inszenierungen erhielt Leni einen neuen Auftrag. Diesmal vom Olympischen Komitee.

Sie sollte einen Film über die 6. Olympischen Sommerspiele vom 1936 in Berlin drehen.

Leni Riefenstahl plante das Projekt in großen Maßstab. Insgesamt benötigte der Film drei Jahre Produktion mit 400 km Filmmaterial.

Der Olympiafilm bestand schließlich aus den Filmen "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit". Bilder einer Sportveranstaltung werden zur Kunst und die Schönheit, die Kraft, die menschliche Bewegung und das Körperliche werden verherrlicht.

Der heutige Körperkult zu Beginn des 21. Jahrhunderts, das vorherrschende Schönheitsideal und die Modebranche drumherum kommen von der Optik her diesen Bildern verdammt nahe.

Der Olympiafilm erhielt die 1937 die Goldmedaille von Paris, 1938 den ersten Preis von Venedig und 1939 das Olympische Diplom des IOC.

Und im Juli 2001, 65 Jahre nach den Spielen von Berlin, erhielt Leni Riefenstahl die Goldmedaille von Berlin nachträglich. Überreicht wurde sie vom damaligen IOC-Präsidenten Antonio Samaranch.

Übrigens war Antonio Samaranch in seinen jungen Jahren ein Anhänger des spanischen Diktators Franco, der ebenfalls wie Mussolini und Hitler zur Faschistenriege aus den 30er Jahren gehörte.

1944 arbeitete Leni Riefenstahl an dem Film "Tiefland". Und zwar ohne finanzielle Unterstützung. Allerdings hatte sie für den Film Sinti und Roma aus Konzentrationslagern zwangsrekrutiert.

Leni Riefenstahl nach 1945

Nach dem Krieg arbeitete sie als Fotografin. Sie wurde auch in mehreren Prozessen wegen Propaganda für das NS-Regime angeklagt.

Sie machte Bildreportagen von den Nuba, einem 1,1 Millionen-Volk im Sudan, die weltweit 1974 wieder Beachtung fanden.

Mit 71 Jahren lernte Leni Riefenstahl Tauchen und veröffentlichte die Bildbände "Korallengärten" und "Wunder unter Wasser".

1987 erschienen ihre Memoiren. Sie bestreitet die Komplizenschaft mit dem Nationalsozialisten und sah sich bei den Propagandafilmen rein künstlerisch motiviert. Das Buch wird in der Kritik verrissen und im Ausland ein großer Erfolg.

Hier zeigte sich auch das große Problem das viele mit leni Riefenstahl hatten: Ihre beharrliche Weigerung einer Auseinandersetzung mit ihrer Rolle im Dritten Reich. Bis zum Schluss lehnte sie jede Diskussion über etwaige Verantworung etc. ab.

1992 wurde der Dokumentarfilm "Die Macht der Bilder" produziert. Sie nimmt dabei selber Stellung zu ihrem Leben und Werk. "Die Macht der Bilder" erhält u.a. einen Emmy in den USA

Mit 94 tauchte sie in Costa Rica und fotografierte Haie.

Im Jahr 2000 besuchte sie nochmals die Nuba, die Opfer des sudanesischen Bürgerkrieges geworden waren. Bei einem Hubschrauberabsturz brach sich Leni Riefenstahl ein paar Rippen.

2002 plant Jodie Foster das Leben Leni Riefenstahls zu verfilmen. Leni Riefenstahl hatte prinzipiell nichts gegen eine Verfilmung hat aber Bedenken, "dass ihre Memoiren wahrheitsgetreu verfilmt werden."

Zitat

Während den Aufnahmen zu einer Riefenstahl-Dokumentation fordert sie (damals 90 Jahre) ein Kameramann auf ein wenig zur Seite zu gehen, wiel sie nicht so gut im Licht stehe. Reaktion Leni Riefenstahl: "Junger Mann, ich sage Ihnen schon, wenn ich nicht richtig im Licht stehe."

 


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