Peter Scholl-Latour
Peter
Scholl-Latour ist nicht nur Journalist, er ist auch noch Akademiker,
nämlich Prof. Dr. Peter Scholl-Latour. Er ist seit den fünfziger
Jahren Journalist, hat von überall - er war aber noch nicht
in Butan, Grönland und der Antarktis, wie er selber feststellte
- auf der Welt in über 150 Reportagen berichtet.
Er wurde früher manchmal scherzhaft Peter "Mars"-Latour
genannt, da er immer von den Krisen- und Kriegsschauplätzen
der Welt berichtete.
Seit dem 11. September 2001 ist er ein häufiger Gast in Expertenrunden
und Talkshows. Was der Mann die letzten 79 Jahre so gemacht und
woher der Professor seinen Doktor hat, habe ich hier mal zusammengetragen:
1924
Peter Roman Scholl-Latour wird am 9. März in Bochum geboren.
Der Arztsohn geht im schweizerischen Fribourg auf ein College.
1943
Peter Scholl-Latour besteht sein Abitur in Kassel.
1945
französischer Fallschirmjäger in Indochina.
1948
Peter Scholl-Latour beginnt zu studieren. Er studiert in Mainz und
Paris und macht Diplome in Politologie und Philologie.
1950
Redakteur bei der "Saarbrücker Zeitung". Da die Zeitung
nicht täglich erscheint bleibt Zeit für sein "Sciences
et Politques"-Studium an der Pariser Sorbonne.
In Paris brauchte Peter Scholl-Latour Geld und da er gerade die
"Sowjetisch besetzte Zone" besucht hatte, versuchte er
eine Reportage bei verschiedenen französischen Zeitungen unterzubringen.
Er schafft es schließlich mit dem Beitrag über die SBZ
in die renommierte Zeitung "Le Monde" zu kommen.
1951
die erste Orientreise.
1954
Promotion an der Pariser Sorbonne.
1954-55
saarländischer Regierungssprecher bei Ministerpräsident
Johannes Hoffmann.
1956
wird Peter Scholl-Latour wieder Journalist.
1956-57
korrespondent im Libanon. Er macht in Beirut sein Diplom in Orientalistik.
Dort lernt er auch Arabisch. Der Libanon war damals die "Schweiz
des Nahen Ostens". Der später das Land zerfressende Bürgerkrieg
ging von 1975 bis 1990.
1960
geht Peter Scholl-Latour in den Kongo, als sich dort eine innenpolitische
Krise abzeichnet. Allerdings kommt er zu spät, die Krise ist
vorbei. Die anderen Journalisten sind schon wieder weg, als die
Krise überraschend wieder aufflammt. Bis 1963 berichtet Peter
Scholl-Latour aus Afrika.
1961
Das Buch "Matata am Kongo" erscheint.
1963-1969
Leiter des ARD-Studios in Paris und Reisen nach Australien, Nahost
und Vietnam.
1969-1971
Direktor des WDR-Fernsehens in Köln
1971-1983
ZDF-Chefkorrespondent in Paris
1973
Bei Arbeiten für eine Reportage zum Vietnamkrieg wird Peter
Scholl-Latour vom Vietcong vorübergehend gefangen genommen.
1975-1983
Peter Scholl-Latour wird Leiter des ZDF-Studios in Frankreich.
1976
Reise nach Vietnam
1978
Reise nach Kanada
1979
Das Buch "Der Tod im Reisfeld: 30 Jahre Krieg in Indochina"
erscheint.
1979
Die Islamische Revolution stürzt den Persischen Schah Reza
Pahlewi. Der schiitische Religionsführer Ayatollah Khomeini
kehrt aus seinem Pariser Exil in den Iran zurück. Peter Scholl-Latour
ist beim "Heimflug" mit dabei und schafft es ein Exklusivinterview
mit dem Ayatollah zu führen.
1980
Reise nach Kambodscha
1983
Das Buch "Allah ist mit den Standhaften. Begegnungen mit der
islamischen Revolution" erscheint.
1983
Nachdem der Stern auf die gefälschten Hitlertagebücher
reingefallen war, wird Peter Scholl-Latour Chefredakteur, um das
taumelnde Magazin aufzufangen.
1983-1988
Vorstandsmitglied bei Gruner+Jahr
1984
Beirat bei der UFA
1986
Das Buch "Mord am großen Fluß" erscheint.
1988
Peter Scholl-Latour wird 64 und nutzt seinen "Ruhestand"
ausgiebigst für Reportagen und Bücherschreiben.
1988
Das Buch "Der Ritt auf dem Drachen. Indochina - von der französischen
Kolonialzeit bis heute" erscheint.
1988
Das Buch "Leben mit Frankreich. Stationen eines halben Jahrhunderts"
erscheint.
1988
Peter Scholl-Latour schreibt für den "Rheinischen Merkur".
1989
Das Buch "Mord am großen Fluß. Ein Vierteljahrhundert
afrikanische Unabhängigkeit" erscheint.
1990
Das Buch "Der Wahn vom Himmlischen Frieden. Chinas langes Erwachen"
erscheint.
1991
Das Buch "Das Schwert des Islam" erscheint.
1993
Die Bücher "Eine Welt in Auflösung: vor den Trümmern
der Neuen Friedensordnung" und "Unter Kreuz und Knute.
Russische Schicksalsstunden" erscheinen.
1994
Die Bücher "Den Gottlosen die Hölle. Der Islam im
zerfallenden Sowjetreich" und "Im Fadenkreuz der Mächte:
Gespenster am Balkan" erscheinen.
1996
Die Bücher "Das Schlachtfeld der Zukunft: zwischen Kaukasus
und Pamir" und "Schlaglichter der Weltpolitik" erscheinen.
1998
Das Buch "Lügen im Heiligen Land: Machtproben zwischen
Euphrat und Nil" erscheint.
1999
Das Buch "Allahs Schatten über Atatürk: die Türkei
in der Zerreißprobe; zwischen Kurdistan und Kosovo" erscheint.
Peter Scholl-Latour wird Professor an der Ruhr Universität
Bochum. Es ist eine Ehrenprofessur für einen berühmten
Sohn der Stadt.
2001
Das Buch "Afrikanische Totenklage - Der Ausverkauf des Schwarzen
Kontinents" erscheint.
2001
Peter Scholl-Latour leitet ein Hauptseminar für Auslandskorrespondenten
an der Ruhr Universität
2002
Die Bücher "Der Fluch des neuen Jahrtausends. Eine Bilanz"
und "Kampf dem Terror - Kampf dem Islam?" erscheinen.