James Bond 2006 - Alles auf Anfang
Früher war alles besser...
"Casino Royale" war 1954 der erste filmische Auftritt des Agenten mit der Lizenz zum Töten und "Casino Royale" von 2006 ist bislang der letzte Einsatz von James Bond. Zum aktuellen Film machen es die Besserwisserseiten so wie sie es von den Bondfilm-Machern in den letzten 44 Jahren gelernt haben, "Never touch a running system": Nimmt ein paar alte Fakten und reichere sie "geschüttelt und nicht gerührt" um einige neue Infos an. Viel Spaß!
-------------------------
Der erste James Bond-Roman war "Casino Royale" und erschien
im April 1953. Der erste Bond in bewegten Bildern kam im Jahr darauf
im US-Fernsehen. Aber bis zu den Kinofilmen sollte es noch etwas
dauern.
James Bonds Namenspate ist der Vogelkundler James Bond. Es gibt neben dem amerikanischen Vogelkundler weitere richtige James Bonds auf der Welt. Einer wurde in den 50er Jahren geboren und arbeitet heute für die Weltbank. Beim Einchecken am Flughafen hoffte er anfangs, dass sein Name etwas Aufsehen erregen würde, aber die Damen an den Schaltern treffen öfters auf Bonds, wie ihm eine anhand einer Passagierliste auch beweisen konnte. Der Weltbank-James Bond hatte eines Tages aber ein interessantes Meeting - mit Dr. Goldfinger.
Warum James Bond die 007 bekommen hat, ist unklar. In einem Interview sagte Ian Fleming, dass 007 ein Teil der Postleitzahl 20007 sei. Unter dieser Postleitzahl lebten in Georgetown viele CIA-Agenten. Dann gibt es eine Kurzgeschichte aus dem Jahre 1898 vom Autor des Dschungelbuchs, Rudyard Kiplings, die "007" heißt. Eine andere Theorie ist, dass Fleming die Aussprache einer Telefonnummer so klasse fand. Es war die Telefonnummer der Kriegsabteilung des Arbeitsministeriums: 10-000-007 und "Nullnullsieben" heißt auf englisch "double oh seven." Vielleicht klang die Sieben auch am besten, denn "seven" ist die einzige zweisilbige Ziffer (auf englisch und auf deutsch).
Den literarischen James Bond erfand schon Agatha Christie. In der Kurzgeschichte "The Rajah´s Emerald" ("Der Smaragd des Radschas") von 1934 kommt auch ein James Bond vor: "With a serious effort James Bond bent his attention once more on the little yellow book in his hand..."
Dieser Bond ist an einer Verkäuferin in einen Seebad interessiert
und muss einen "Mitbewerber" ausbooten.
Fleming hat seinen James Bond mal beschreiben: "Größe
183 Zentimeter, Gewicht 76 Kilogramm, schlank, blaue Augen, schwarzes
Haar, auf der rechten Wange einen senkrechte Narbe. Guter Sportler
, ausgezeichneter Pistolenschütze, Boxer und Messerwerfer.
Sprachen: Französisch und Deutsch. Starker Raucher (Spezialzigaretten
mit drei Goldringen) Leidenschaften Alkohol (keine Exzesse) und
Frauen. Verwendet keine Decknamen." Und dann hat Bond noch
eine kleine Locke, die in die Stirn ragt.
Die Spezialzigaretten waren die Flemingschen Zigaretten aus einer balkanesisch-türkischen Tabakmischung von Morlands in der Grosvenor Street in London. Und die drei goldenen Streifen erinnern stark an den militärischen Rang Flemings, er war Commander - wie sein Romanheld auch.
Der Flemingsche Bond wäre inzwischen 86 Jahre alt. Denn James Bonds Geburtstag ist von Ian Fleming auf den 11.11.1920 festgelegt worden.
Jeder Bond fängt mit dem berühmten weißen Punkt an, dann sieht man Bond durch einen Pistolenlauf bis er schließlich in Richtung der Zuschauer schießt. Die Idee dazu stammte von Maurice Binder.
Bei den ersten drei Filmen läuft gar nicht Connery vor dem Pistolenlauf sondern der Stuntman Bob Simmons. Für "Feuerball" wurde die Szene dann mit Connery neu aufgenommen.
Beim "Day another Day" kommt auch wieder die Pistolenlaufszene nur diesmal schafft es Bond sogar in den Lauf zu treffen, es fliegt nämlich einen Kugel durch den Lauf auf die Zuschauer zu.
Casino Royale (1954)
Fleming hatte es vor dem ersten Film schwer seine Bücher zu
verkaufen: Einige Bond-Romane hatten den "Kalten Krieg"
zum Thema und waren somit zu politisch, in den USA war er nicht
so bekannt und ein bekannter Schauspieler war auch nicht zu finden.
Die Filmrechte für "Casino Royale" verkaufte Bond-Autor
Ian Fleming für 6000 Dollar.
Der erste James Bond-Auftritt war am 21. Oktober 1954 im US-Fernsehsender
CBS. Die Fernsehsendung wurde live aus einer Casino-Kulisse übertragen,
was die Sendung wie eine Theaterverfilmung wirken lässt. Barry
Nelson spielte den US-Agenten Jimmy Bond, Peter Lorre den Gegenspieler
Le Chiffre und Linda Christian das Bond-Girl Valerie Mathis.
1958 traf Fleming den Regisseur Kevin Mc Clory (den Namen sich merken, der kommt nochmal vor). Mc Clory hatte beim Film "In 80 Tagen um die Welt" (1956) mitgearbeitet. Dieser Abenteuerfilm der an verschiedensten Schauplätzen spielte, brachte ihn auf die Idee auch James Bond mondän agieren zu lassen.
Fleming und Mc Clory entwarfen dafür eine neue Geschichte.
Hinzu kam der Drehbuchautor Jack Whittingham. Zu einer Verfilmung
kam es am Ende nicht, weil die Finanzierung nicht gesichert war.
1960 saß Ian Fleming dann in seinem Haus "Goldeneye"
(Woher haben die wohl den Filmnamen geklaut?) auf Jamaika und machte
sich ans Schreiben des achten Bond-Romans "Thunderball".
Er verwendete dafür zahlreiche Elemente aus der Story, die
er mit Mc Clory und Whittingham entwickelt hatt
. So war die Entführung des Atombombers, um an zwei Atombomben
zu kommen Whittinghams Idee.
1961 war dann der Produzent Harry Saltzman bereit Bond-Filme zu
machen. Er kam während Studioverhandlungen mit dem Produzenten
Albert Broccoli zusammen, da der auch schonmal die Fühler in
Richtung Bond ausgestreckt hatte. Die beiden gründeten die
EON Productions Ltd. und einigten sich mit "United Artists"
auf sechs Bond-Filme.
Dr. No (1962)
Der erste Bond mit dem damals 32 Jahre alten Sean Connery,
Das "Dr. No" 007-Logo, bei dem die Sieben den Griff einer
Pistole formt, stammt von Joseph Caroff.
In den ersten beiden Bond-Filmen hat James Bond mit Sylvia Trench
(Eunice Gayson) eine Freundin, die er wegen Aufträgen immer
sitzen lässt. Das Konzept wurde danach nicht weiter verfolgt.
Den Felix Leiter spielte Jack Lord, der später eine Hauptrolle
in "Hawaii fünf null" hatte.
Bond raucht insgesamt fünf Zigaretten in dem Film.
Die Ideen zum Roman "Dr. No" hatte Fleming geschickt wiederverwendet. Denn sie stammten aus den Entwürfen für "Commander Jamaica", eine Fernsehserie für NBC.
"Size Matters" galt schon 1962 bei "James Bond 007. Denn eigentlich sollte Julie Christie die aus dem Wasser auftauchende Honey Ryder spielen. Aber Produzent Broccoli stellte bei ihr fest: "No tits!" Und so bekam die entsprechend ansprechend ausgestattete Schweizerin Ursula Andres den Job.
Liebesgrüße aus Moskau (1963)
Von Matt Monros Titelsong gibt es eine deutsche Version mit dem
Namen "Die Wolga ist weit", gesungen von Ruth Berle.
Das Filmplakat zu "Liebesgrüße aus Moskau"
entwarf Eric Pulford. Er entwarf damit auch die typisch Bondsche
Pistolenhaltung (Bonds Gesicht frontal und Pistole schräg über
die Wange).
Der Titel passt besser auf den Roman als den Film. Im Buch steckt
hinter der Story der KGB, im Film ist es eine Gangsterorganisation.
Den Blofeld im Film spielt Antony Dawson, der schon in "Dr.
No" als Professor Dent mitspielte. Da er als Blofeld aber nur
von hinten mit Katze zu sehen ist, fällt das nicht auf.
Pedro Armendariz, der Bonds Kontakmann Kerim Bey spielte, war unheilbar
an Krebs erkrankt. Der Regisseur wollte aber die Rolle nicht neu
besetzen. Armendariz' Szenen und Nahaufnahmen wurden schnellstmöglich
gedreht. Für einige Szenen sprang Regisseur Terence Young als
Double ein.
Man könnte vermuten, dass Armendariz seine Krebskrankheit dem 1956, in der Wüste Nevadas, gedrehten Film "The Conqueror" verdankt. Denn die Dreharbeiten fanden in dem von Atombomben verstrahlten Testgebieten statt.
1963 bekommt Kevin Mc Clory vor Gericht die Film- und Fernsehrechte für "Thunderball".
Goldfinger (1964)
Gerd Fröbe wird im Original von Michael Collins synchronisiert.
Der legendäre Aston Martin verkaufte sich als Spielzeugauto
von Corgi über zwei Millionen Mal.
Den Atombomben-Countdown stoppte Bond ursprünglich bei drei
Sekunden vor dem Knall. Die Idee daraus die Anzeige 007 zu machen
stammte von einem Zuschauer der Testvorführungen.
Auch wenn der Film zu großen Teilen in den USA spielt, wurde er in England gedreht. Nur die Außenaufnahme des Hotels am Anfang und der Schrottplatz sind US-Drehorte.
1964 entschließt sich Kevin Mc Clory den Bond-Film-Machern eine Zusammenarbeit anzubieten. Er befürchtete, dass sein Projekt - nach den Maßstäben, die Broccoli und Saltzman gesetzt hatte - keine Chance mehr bekommen würde. Albert Broccoli willigte ein, denn er befürchtete, dass seine Bond-Filme leiden würden, wenn plötzlich andere Bonds auftauchen würden. Mc Clory vereinbarte mit den Produzenten 10 Jahre lang keinen eigenen Bond-Film zu machen.
Am 12. August 1964 stirbt Ian Fleming mit 56 Jahren. Von ihm stammen 12 Bond-Romane und 10 Kurzgeschichten. Man kann es sich also ausrechnen, dass es maximal 22 Filme geben kann, die auf einer Originalgeschichte basieren können.
Feuerball (1965)
Zusammen mit Kevin Mc Clory produzieren Harry Saltzman und Alber
Broccoli den Film.
Eine Szene, die andeutet, dass Bond und Domino Unterwasser Sex haben,
wurde entschärft. Ein nach oben treibender Bikini wurde durch
Luftblasen ersetzt.
1965 erscheint mit "Der Mann mit dem goldenen Colt" erscheint Ian Flemings letzter Bond-Roman und 1966 kommen noch drei Kurzgeschichten heraus.
Man lebt nur zweimal (1967)
Die Buchvorlage erschien den Produzenten nicht geeignet. Im Buch
soll Bond eine Dechiffriermaschine aus Japan holen. Dafür wollen
die Japaner von ihm, dass er einen Dr. Shatterhand beseitigt. Denn
der lockt mit einem Garten in einer Burgruine voller giftiger Pflanzen
und Tiere japanische Selbstmörder an. Dr. Shatterhand ist in
Wahrheit Blofeld. Und den bringt Bond am Ende um.
Aus dem Todesschloss machte Drehbuchautor Roald Dahl eine Vulkanfestung. Denn Broccoli hatte bei Schauplatzerkundungen in Japan einen Nationalpark mit 20 erloschenen Vulkanen entdeckt. Zudem gab es kein Schloss an der Küste, wie es Fleming sich für den Roman ausgedacht hatte.
Casino Royale (1967)
Eon Productions hatte nicht die Rechte an dem Film, so versuchte
Produzent Charles Feldmann sein Glück die damalige Bonditis
zu nutzen. Sean Connery wollte den Bond nicht spielen. So wurde
aus dem ernsthaftem Roman im Film eine Parodie mit Woody Allen,
Ursula Andres, David Niven, Peter Sellers und Orson Welles, die
leider eher chaotisch als witzig war. Aber so wurde wenigstens David
Niven, wie von Fleming in den 1950ern gewünscht, James Bond.
Angeblich machte "Casino Royale" mehr Kasse, als "Man
lebt nur zweimal". Man vermutete, dass das Abgefeiere eines
Trick- und Effektfeuerwerks mit Mini-Hubschrauber und Vulkanfestung
das Publikum ermüdet hatte.
Nach Charles Feldmanns Tod kaufte United Artists zwar seine Firma
aber teilweise lagen die Bondrechte noch bei Columbia Pictures,
die 1989 von Sony aufgekauft wurden.
1967 diskutierte man u.a. Gene Barry, Patric McGoohan, James Mason, Roger Moore, Paul Newman und Oliver Reed als Nachfolger füpr Sean Connery.
Im Geheimdienst ihrer Majestät (1969)
Die Buchvorlage wurde für den Film nur wenig verändert.
Praktischerweise gab es in der Schweiz bei Mürren im Berner
Oberland tatsächlich etwas, das der Blofeldschen Alpenfestung
"Piz Gloria" im Roman entsprach: Ein Restaurant auf dem
Schilthorn, das gerade fertig geworden war.
Als Bond-Girl wollte man erst Brigitte Bardot. Die konnte nicht. Catherine Deneuve wollte nicht, so wurde es Diana Rigg, die man als Emma Peel aus "Mit Schirm, Charme und Melone" ("The Avengers") kannte.
Sean Connerys Nachfolger George Lazenby (geb. 1939, damals 30 Jahre alt) lebte als Bond nur einmal. Er hatte es sich mit seltsamen Sprüchen bei den Produzenten verdorben.
Diamantenfieber (1971)
Sean Connerys Rückkehr wurde für die Produzenten teuer.
1,25 Millionen Dollar Gage, Beteiligung an den Einspielergebnissen
und Connery wurden zwei Filme seiner Wahl finanziert.
Aus der Flemingschen Diamantenschmugglergeschichte wurde eine Welterpressungsnummer.
Bevor Blofeld der Schurke wurde, überlegte man, ob man nicht
die Rolle eines Bruder von Auric Goldfinger einführen sollte.
Man hatte auch schon mit Gerd Fröbe gesprochen, es sich aber
schließlich anders überlegt. Geplant war auch ein Supertanker
mit einer Laserkanone. Aber Supertanker sollten erst 1977 kommen.
Eine Szene in der der echte Sammy Davis jr. mit der Filmfigur Willard
Whyte über seine Gage verhandelt, wurde am Ende herausgeschnitten.
Die Sargverladungsszene spielt auf dem niederländischen Flughafen Schiphol, wurde aber auf dem Frankfurter Flughafen gedreht.
Das abgeschiedene Leben der Milliardärs Howard Hughes war vermutlich Vorlage für die Rolle des Willard Whyte in Diamantenfieber". Im Film lebt der Millionär Willard Whyte in einem Hotel in Las Vegas und leitet von dort aus sein Unternehmen.
Die Bond-Suche ging wieder weiter: Im Gespräch waren Paul Newman aber auch auf andere US-Amerikaner wie Burt Reynolds, Steve Mc Queen, Robert Redford und Tony Curtis.
Leben und Sterben lassen (1973)
Mit Roger Moore (geb. 1927, damals 46 Jahre alt) folgte ein Darsteller
auf Connery (geb. 1930), der sogar älter war. Moore betonte
in der Rolle mehr den Spaß. Ein Wechsel, der aber den 1970er
Jahren vielleicht ganz angebracht erschien.
Im Roman bekämpft Bond den Gansterboss Mr. Big, der mit seinen Aktionen sowjetische Spionage finanziert. Im Film tarnt sich der Heroinschmuggler Mr. Big als Diplomat Dr. Kananga.
Für Recherchen auf eine Krokodilfarm befragte Drehbuchautor Manciewicz einen Züchter der ausgerechnet Kananga hieß. Dieser Züchter machte im Film auch den Stunt, der Bond über eine "Krokodilbrücke" laufen ließ.
Der Mann mit dem goldenen Colt (1974)
Das Buch ist Flemings letzter Roman. Bond wurde vom sowjetischen
Geheimdienst nach seinem Japanaufenthalt abgefangen und einer Gehirnwäsche
unterzogen. Er soll M ermorden, wird aber gestoppt und wieder auf
Spur gebracht. Nun soll er den KGB-Killer Francisco Scaramanga umbringen.
Im Film fordert angeblich Scaramanga Bond heraus. Als Bond darauf eingeht, kommt heraus, dass Scaramanga Freundin ihren Lover loswerden wollte und dass der Schurke versucht mit einem solargetriebenen Laser die Welt zu erpressen.
Der Spion, der mich liebte (1977)
Bei "Der Spion der mich liebte" werden Atom-U-Boote von
einem Riesentanker der Reederei Stromberg geschluckt und der Endkampf
findet mit der Unterstützung von den befreiten U-Bootbesatzungen
in Strombergs maritimen mobilen U-Boothafen statt. Damit ist der
Film dem Plot von "Man lebt nur zweimal"recht ähnlich:
Bei "Man lebt nur zweimal" werden Raumkapseln mit einer
kapselschluckenden Raumfähre entführt und der Endkampf
findet mit der Unterstützung von einigen japanischen Ninjas
in Blofelds vulkanischen Weltraumbahnhof statt.
Das Buch erzählt die Geschichte aus Sicht einer Frau. Sie wird in einem Motel von zwei Gangstern bedroht und schließlich vom zufällig vorbeikommenden James Bond gerettet. Fleming wollte nicht, dass die Geschichte verfilmt wird. Broccoli - Saltzman hatte seine Rechte an United Artists verkauft - schaffte es sich den Titel von den Erben genehmigen zu lassen. Getreu der jahrelang geübten Praxis wurde ein bondiges Drehbuch geschrieben. Ursprünglich hieß der Oberbösewicht Stavros. Da aber Kevin Mc Clory die Rechte an Blofeld und SPECTRE besaß und Stavros aus dem Umfeld war wurde daraus der Reeder Karl Stromberg, gespielt von Curd Jürgens.
1977 wurde auch Kevin Mc Clory wieder munter. Er begann seinen eigenen Bond-Film, möglicherweise mit Connery, zu planen. (Wie wir wissen kam dieser Film 1983 als das "Feuerball"-Remake "Sag niemals nie" mit Sean Connery als James Bond in die Kinos. (Das wusste aber das Buch aus dem diese Info ist nicht. Denn es erschien 1981.)
Die Idee das Lotus Modell "Esprit" als tauchendes Bond-Auto zu verwenden stammte vom Set-Designer Ken Adam. Die Lotuswerke stellten auch kooperativ sechs Karosserien zur Vefügung. Ein Auto wurde so umgebaut, dass es tauchfähig war. Allerdings war die Kabine geflutet. Denn eine luftgefüllte Kabine verursacht Auftrieb. Gesteuert wurde das Auto von zwei Tauchern.
Das Liparus-Tankermodell war 21 Meter lang. Das Tankerinnere befand sich in einer Halle auf dem Gelände der Pinewood-Studios. Die Atom-U-Boote hätten im Original 140 Meter lang sein müssen, also wurden echt genug aussehende kleinere Kulissen-U-Boote gebaut.
Der Lotus erschien bei Corgi als Spielzeugauto und wurde über 600.000 Mal verkauft.
Bond Gegner "Beißer" überlebte, weil das sich Publikum bei Testvorführungen für "Beißer" aussprach. Die Figur "Beißer" stammt von Drehbuchautor Christopher Wood.
Moonraker (1979)
Wegen des Erfolgs von "Krieg der Sterne" 1977 entschloss
man sich in diesem Film James Bond in den Weltraum zu schicken.
Mit Flemings Romanvorlage hat der Film herzlich wenig zu tun, eigentlich
wurde nur der Name von Bonds Gegenspieler übernommen. Der Moonraker
im Buch ist eine Rakete.
Die Kampfsequenz im venezianischen Glasmuseum ist vermutlich für
die Macher eine Art Ersatz für den beim "Spion, der mich
liebte" entfallenen Kampf im ägyptischen Museum.
Bei "Moonraker" und "Im Geheimdienst ihrer Majestät"
ist die Bedrohung die gleiche: Blofeld bzw. Drax wollen auf der
Welt eine Substanz verteilen, die Menschen unfruchtbar werden lässt.
In tödlicher Mission (1981)
Nach dem überdrehten Moonraker mit All-Ausflug, kam der 12.
Bond wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. So klettert
Bond zur Festung des Schurken zur Abwechslung mal mit einem Seil
und es fliegt auch nichts am Ende in die Luft.
Der glatzköpfige Schurke mit Katze aus der Anfangssequenz
hat keinen Namen, auch wenn es neheliegend ist, das es der Dauergegner
Blofeld ist. Die Rechte für den Namen liegen aber nicht bei
Eon Productions sondern bei Kevin Mc Clory, der damals ja mit Ian
Fleming Ideen für den Film "Feuerball" entwickelt
hatte.
Die gleichnamige Flemingsche Kurzgeschichte findet sich im Film
wieder: Ein kubanischer Killer tötet das Ehepaar Havelock und
ihre Judy Tochter will sie - mit Pfeil und Bogen -rächen. Im
Film wird aus den Havelocks ein für die Briten spionierendes
Archäologenpaar, die Tocher heißt Melina und schießt
mit Armbrust und Bolzen.
Zusätzlich wurde die Kurzgeschichte "Risiko" verarbeitet.
In der versucht Bond italienische Heroinschmuggler zu enttarnen.
Dabei entpuppt sich sein Kontaktmann Kristatos als der wahre Schmuggler.
Im Film ist Bonds Kontaktmann Kristatos ebenfalls der Verräter,
aber in Griechenland. Er will den Sowjets einen geheimen Steuercomputer
verkaufen und hat auch die Ermordung der Havelocks angeschoben,
da die das Gerät ebenfalls suchten.
Bond flieht in einem gelben 2CV. Die Ente gab es viermal, hatte 54 anstelle 29 PS, Überrollbügel und Stoßdämpfer.
1981 bekommt der Krimi-Autor John Gardner die Erlaubnis neue James Bond-Romane zu schreiben. Bis 1996 schreibt er 14 Bücher.
Octopussy (1983)
Die Teaser-Sequenz mit dem Mini-Jet aus "Octopussy" war
eigentlich für "Moonraker" geplant, aber dann zu
teuer fürs Moonraker-Budget geworden, so dass man sie verschob.
Ebenso war die Idee mit den Kreissägenhubschrauber schon vor
"Die Welt ist nicht genug" entstanden, wurde aber erst
in dem Film dann umgesetzt.
Sag niemals nie (1983)
Kevin Mc Clory machte seine Pläne wahr und produzierte seinen
eigenen Bond-Film. Mit Sean Connery. Aber ohne James Bond-Titelmusik
oder der sogenannten Gunbarrel-Eröffnungssequenz. Connerys
Absage an Bond nach "Diamantenfieber" gab die Idee für
den Titel.
Da in der Literaturvorlage nichts über die Hautfarbe von
Bonds US-Kontaktmann Felix Leiter steht, überraschten die Produzenten
das Publikum mit einem schwarzen Felix Leiter, gespielt von Bernie
Casey.
Fatima Blush (Barbara Carrera) ist eine Figur aus dem Fleming-Mc
Clory-Entwurf von 1958. Damals war sie noch eine Doppelagentin,
die mit Bond zusammenarbeitete
Mit dabei ist auch Rowan Atkinson (bekannt als Mr. Bean. Atkinson spielte den britischen Konsulatsangestellten Nigel Small-Fawcett, der mir Bond Kontakt in Nassau (auf den Bahamas) aufnimmt und mit ihm schnorcheln gehen möchte.
Im Angesicht des Todes (1985)
Parallel zum Film kam erstmals ein Computerspiel gleichen Namens
heraus.
Der Film ist ein "Goldfinger"-Remake. Der Oberböse
Max Zorin betrügt beim Pferderennen (Goldfinger beim Golf),
bringt unliebsam gewordene Geschäftspartner um und versucht
durch eine Atombombe ein Erdbeben auszulösen, das Silicon Valley
zerstört. Dadurch soll Zorin der einzige Computerchipfabrikant
der Welt werden. (Goldfinger versucht durch atomare Verstrahlung
des Goldes in Fort Knox den Wert seines Goldes zu steigern.)
Im Film mit dem ältesten Roger Moore (es war mit 58 sein letzter
Bond Film) hatte der Doppel-Null-Agent die meisten, nämlich
vier, Bettszenen. Im Schnitt aller Filme hatte Bond pro Film 1,95
Bettszenen.
Und wieder gab es Nachfolgergerüchte: Pierce Brosnan, Bryan
Brown, Timothy Dalton, Mel Gibson, John James, Don Johnson, Simon
McCorkindale, Sam Neill und Tom Selleck standen auf den Listen der
Zeitungen. Pierce Brosnan konnte nicht wegen "Remington Steel"-Verträgen,
so wurde es Dalton,
Der Hauch des Todes (1987)
Der erste Bond mit Timothy Dalton (geb. 1944, damals 43 Jahre alt).
Infolge der Aufkommens von AIDS schiebt Bond nur eine Nummer. Um
im nächsten Film dreimal in den Geschlechter-Nahkampf zu gehen.
Lizenz zum Töten (1989)
Timothy Daltons zweiter und letzter Auftritt. Eigentlich hatte Dalton
noch einen Vertrag für einen dritten Film, aber der verzögerte
sich wegen anderer juristischer Schwierigkeiten. Zudem kann man
vermuten hatten die Bondmacher plötzlich ein Problem. Denn
1989 fiel die Mauer, Plots vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes
funktionierten nicht mehr. Und zudem hatten auch andere Filmemacher
gelernt Action mit lockeren Sprüchen - beispielsweise wie bei
"Stirb langsam" oder "Lethal Weapon" - zu kombinieren.
Goldeneye (1995)
Nachdem 1994 Timothy Dalton als Bond abgesagt hatte, gelang es Pierce
Brosnan (Jahrgang 1953, damals 42 Jahre alt) zu bekommen. Er wurde
für drei Filme unter Vertrag genommen. Er war schon als Roger
Moore-Nachfolger im Gespräch gewesen, steckte damals aber noch
in alten Verträgen. Vom Typ her passte er perfekt und er schaffte
es auch die Reihe glaubwürdig wiederzunbeleben.
Die Produzenten hatten angeblich bei Sharon Stone angefragt, ob sie nicht die Xenia Onatopp (im Film gespielt von Famke Janssen) spielen wollte. Der "Basic Instinct"-Star von 1991 lehnte ab, angeblich interessiere sie es nicht ein Bond-Girl zu sein. So ändern sich die Menschen: 1989 hatte Stone für die Rolle der Pam Bouvier in "Lizenz zum Töten" vorgesprochen.
Der atomwaffentragende Satellit in "Goldeneye" ist eine
Kopie des Killersatelliten bei "Diamantenfieber".
In dem Film nutzte Bond seine Lizenz am ausgiebigsten. Er tötet
19 Mal, der Schnitt aller bisherigen Filme liegt bei 8,3.
1996 stirbt Albert Broccoli. Seine Tochter Barbara Broccoli und sein Stiefsohn Michael G. Wilson übernehmen die Geschäfte von Eon. Sie entscheiden über kreative Dinge, die Studios stellen primär das Geld für die Produktionen zur Verfügung.
Der Morgen stirbt nie (1997)
Angeblich sollte der Film im Original "Tomorrow never lies"
- "Der Morgen lügt nie" heißen.
In dem Film bekommt Bond eine neue Waffe. Die Walther PPK wird
gegen die Walther P99 gewechselt.
Zwischen "Der Morgen stirbt nie" und "Man lebt nur
zweimal" gibt es Parallelen: Die jeweiligen Schurken stiften
Unfrieden zwischen zwei Weltmächten und wollen davon profitieren.
Bei "Man lebt nur zweimal" hofft Blofeld, dass sich die
USA und UdSSR gegenseitig des Raumkapseldiebstahls beschuldigen
und in einen Vernichtungskrieg ziehen. Bei "Der Morgen stirbt
nie" hofft der Medienmogul Elliott Carver dass er durch gezielte
Beschädigung britischer und chinesischer Kriegsschiffe die
beiden Staaten in einen medienwirksamen Krieg ziehen kann.
1997 erhält Raymond Benson, ein Amerikaner der 1984 das Sachbuch
"The James Bond Bedside Companion" verfasst hatte die
Liezent zum Schreiben der Bond-Romane.
Die Welt ist nicht genug (1999)
Agentenausstatter "Q" (Desmond Llewelyn) hat seinen letzten
Auftritt und präsentiert seinen Nachfolger "R" (John
Cleese). Kurz nachdem der Film in die Kinos kam, starb Llewelyn
an den Folgen eines Autounfalls. Llewellyn hatte bis dahin in fast
allen Filmen als Waffenmeister Major Boothroyd James Bond mit der
notwendigen "Spezialausrüstung" versorgte.
Der Name Boothroyd hat einen realen Hintergrund. 1956 erhielt Ian Fleming Post von einem Geoffrey Boothroyd, der einiges an der Flemingschen Waffenbeschreibung in den Bond-Romanen verbesserte. Auf Englisch wird Waffenmeister mit "Quartermaster" übersetzt deswegen Q.
Zum zweiten Mal in der Filmreihe wird Bond - auch für den Zuschauer - hereingelegt. Das vermeindliche Opfer steckt hinter den Handlungen des Terroristen Renard.
Die Handlung um den Bau einer Ölpipeline orientierte sich an der Realität. Die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline (BTC) verläuft durch Aserbeidschan, Georgien und die Türkei und bringt seit 2005 Rohöl von Aserbaidschan und Kasachstan zum Mittelmeer.
Für "Die Welt ist nicht genug" wurde wieder ein deutscher Schurke gesucht. In die engere Wahl kamen Heinz Hoenig, Michael Mendl und Claude-Oliver Rudolph Den Zuschlag erhielt (wie man sehen konnte) Rudolph.
Stirb an einem anderen Tag (2002)
Der 20. Bond zu 40 Jahre Bond war ein "Diamantenfieber"-Remake.
Der Oberbösewicht unterzieht sich einer kosmetischen Operation
und baut seinen Welterpressungskillersatelliten mit Diamanten.
Für die Fechtszene zwischen Bond und Graves wurde der Fechtlehrer
Bob Anderson engagiert. Das wäre ja nichts besonderes - nur,
Anderson ist der Fechtlehrer Erroll Flynns aus dem Jahre 1952! Eigentlich
wolle Anderson ja in Rente gehen, aber das Angebot bei "Bond"
mitzuwirken konnte er nicht ausschlagen. Bob Anderson hatte auch
schon Ur-Bond Sean Connery trainiert, allerdings als er den "Ramirez"
in "Highlander" spielte.
2003 beenden Flemings Erben die Zusammenarbeit mit dem Autor Raymond Benson, der zwischen 1997 und 2002 sechs Bond-Romane schrieb.
2004 wurde Heidi Klum digitales Bond-Girl im offiziellen Computerspiel
"Everything or nothing".
Das Agentenkarusell dreht sich 2004. Brosnan schien nicht mehr zu
wollen und so kamen Eric Bana, Orlando Bloom, Gerard Butler, Colin
Firth, Hugh Grant, Ewan McGregor, Ioan Gruffudd, Hugh Jackman, Jude
Law, Heath Ledger, Julian McMahon, Geoffrey Moore und Clive Owen,
James Purefoyins Gespräch. Klar war nur, wer es nicht wird:
Hugh Grant, zu bekannt und zu teuer. Und Jude Law, Ewan McGregor,
Hugh Jackman sowie Orlando Bloom waren schon zu bekannt.
Durch Firmenfusionen und Aufkäufe (MGM kauft United Artists,
Sony kauft MGM) landeten die Rechte für "Casino Royale"
schließlich bei Sony.
Casino Royale (2006)
Pierce Brosnan wollte weniger PR-Termine und bessere Drehbücher.
Am Ende wollten die Produzenten einen anderen Bond. Mit dem Wechsel
von Brosnan (Jahrgang 1953) zu Daniel Craig (Jahrgang 1968, jetzt
38 Jahre alt) wurde der Darsteller radikal verjüngt. Und damit
auch ein ganzer Satz Männer erschreckt, die jetzt richtig alt
fühlen, weil sie so alt wie oder älter als James Bond
sind.
Mit dem Darsteller wurde auch das Konzept geändert. Produzent Michael G. Wilson erklärte der Presse: "In den 70er-Jahren wurden die Filme immer aufwendiger, bis wir 1979 "Moonraker" machten, der sogar im Weltraum spielte. Bei "Stirb an einem anderen Tag" von 2002 hat die Technologie die Story überschattet, also sind wir wieder zur Basis zurückgekehrt." Also mehr Muskeln und weniger überdrehte Gadgets, mehr Härte und weniger faule Witze, weniger Smoking und mehr Psychologie? Mal sehen wie schnell das vergessen geht. Schließlich wollte man 1981 auch schon einmal "back to the roots". Und ob so viele Wechsel bei Person und Konzept gut gehen? Am Ende hätte sich Daniel Craig mal besser die Haare gefärbt. Denn Zuschauer verzeihen ja vieles. Aber einen blonden Bond?