Filmrollen
Manchmal frage ich mich, was manche Schauspieler reitet, auf bestimmte Rollenangebote zu verzichten. man stelle sich nur vor, Arnie hätte damals keine Lust gehabt einen bösen Roboter aus der Zukunft zu spielenm dann hätte vielleicht Tom Hanks den Terminator gegeben.
Wer nicht will...
Wenn Schauspieler bestimmte Filmrollen ablehnen, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Zum Beispiel eine vertragliche Bindung an eine andere Produktionsfirma, die Jodie Foster seinerzeit daran gehindert hat, die Rolle der Prinzessin Leia im ersten Teil der Star-Wars-Saga (Episode 4) zu übernehmen. Oder "künstlerische" Bedenken, es sich mit einer bestimmten Rolle beim Publikum zu verscherzen. Oder eine - manchmal völlig irrige - Erwartung, ein bestimmter Film habe keine allzu großen Erfolgschancen. Oder, oder, oder ...
Welche Gründe für die anschließend aufgeführten Ablehnungen von Filmrollen ausschlaggebend waren, lässt sich nicht in allen Fällen verlässlich rekonstruieren. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darf aber davon ausgegangen werden, dass sich einige Schauspieler und Schauspielerinnen spätestens dann über ihre Zurückhaltung geärgert haben, nachdem sich der entsprechende Film als Kassenknüller herausgestellt hatte.
Weder Meg Ryan, Julia Roberts noch Kim Basinger konnten sich entschließen, die Rolle der männermordenden (?) Catherine Tramell in Basic Instinct (1992) zu übernehmen. Bekanntlich griff anschließend Sharon Stone zu Rolle und Eispickel.
Erste Wahl für die beiden Hauptrollen in Speed (1994) waren zunächst Stephen Baldwin und Halle Berry. Zum Einsatz kamen schließlich Keanu Reeves und Sandra Bullock.
Keanu Reeves war übrigens auch bei Matrix (1999) nur zweite Wahl. Zuvor hatte Will Smith die Rolle des Neo abgelehnt. Was ihn übrigens mit Jean Reno verbindet, der den Agent Smith (dann dargestellt von Hugo Weaving) nicht geben wollte.
Kevin Costner lehnte die männliche Hauptrolle in WarGames (1983) ab. Die Sicherheitssysteme der US-Luftverteidigung wurden dann von Matthew Broderick überwunden.
Erste Wahl für die Rolle der (von Simon und Garfunkel besungenen) Mrs. Robinson in Die Reifeprüfung (1967) war Doris Day. An der Seite von Dustin Hoffman spielte dann aber Anne Bancroft.
Auch in mehreren Batman-Filmen ließen sich einige tragende Rollen nicht sofort wunschgemäß besetzen.
Nachdem Kevin Kline den Produzenten die kalte Schulter gezeigt hatte, durfte Michael Keaton in Batman (1989) den Fledermausmann geben.
Als Robin in Batman Forever (1995) sollte zunächst Teenie-Schwarm Leonardo DiCaprio durch die Lüfte segeln. Es segelte dann aber Chris O'Donnell.
Mit Sicherheit würde die Die-Hard-Reihe heute in einem anderen Licht erscheinen, wenn Richard Gere die Hauptrolle in Stirb langsam (1988) akzeptiert hätte. Bekanntlich tat dies später aber Bruce Willis.
Apropos Richard Gere: Entscheidenden Anteil an seinem Filmruhm hat kein geringerer als John Travolta, der auf drei Hauptrollen verzichtet hatte, die anschließend mit Gere besetzt wurden. Und zwar in In der Glut des Südens (1978), American Gigolo (1980) sowie Ein Offizier und Gentleman (1982).
Aber auch Travolta war nicht immer erste Wahl. Dass er mit der Rolle des Vincent Vega in Pulp Fiction (1994) ein grandioses Comeback feiern konnte, verdankt er auch Michael Madsen, der offenbar den Kultstatus dieses Films nicht hatte voraussehen können.
Über die schauspielerischen Fähigkeiten einer gewissen Madonna Louise Veronica Ciccone kann man sicher streiten. Unbestritten ist aber, dass sie die Hauptrolle in Die fabelhaften Baker-Boys (1989) abgelehnt hatte und sich stattdessen Michelle Pfeiffer lasziv auf dem Klavier räkeln durfte.
Aber auch Michelle Pfeiffer stand nicht immer für jeden Film zur Verfügung. Zum Beispiel nicht für Das Schweigen der Lämmer (1991). Die Rolle der FBI-Agentin Clarice Starling (und der spätere Oscar für die beste weibliche Hauptrolle) ging dann an Jodie Foster.
Zehn Jahre später konnte sich Jodie Foster nicht dazu durchringen, im Sequel Hannibal (2001) mitzuwirken. Im Gespräch waren dann u.a. Helen Hunt, Gillian Anderson und Cate Blanchett. Den Zuschlag bekam schließlich Julianne Moore.
Den Stellenwert, den Al Pacino bereits seit etlichen Jahren genießt, illustrieren auch diverse Rollen, die er ausgeschlagen hat. An seiner Stelle traten dann unter anderem vor die Kamera: Harrison Ford in Krieg der Sterne - Episode 4 (1977), Dustin Hoffman in Kramer gegen Kramer (1979), Martin Sheen in Apocalypse Now (1979), Tom Cruise in Born on the Fourth of July (1989), Richard Gere in Pretty Woman (1990).
Auch die Bond-Filme hätten in gewisser Weise ein anderes Gesicht bekommen, wenn Patrick McGoohan seinerzeit das Angebot angenommen hätte, den Doppelnull-Agenten mit der Vorliebe für geschüttelte Wodka-Martinis zu geben. Im Dienste ihrer Majestät kam dann erstmals in Dr. No (1962) ein gewisser Schotte namens Sean Connery zum Einsatz.
Wie souverän auch deutsche Schauspieler Rollen in Filmen mit späterem Welterfolg ablehnen können, machen zwei Beispiele deutlich:
Christine Kaufmann wird sich vermutlich noch heute darüber ärgern, nicht als Lolita (dann dargestellt von Sue Lyon) im gleichnamigen Film von 1962 mitgewirkt zu haben.
Ob dies auch für Til Schweiger gilt, der mit Rücksicht auf sein Image beim amerikanischen Publikum (!) in Der Soldat James Ryan (1998) nicht auf Tom Hanks schießen wollte, soll dahingestellt bleiben.
Ergänzungen
Axel Foley aus dem "Beverly Hills Cop" sollte ursprünglich von Mickey Rourke oder Sylvester Stallone gespielt werden dem Zuschlag bekam dann aber Eddie Murphy.
Den US-Präsidenten (Harrison Ford) in "Air Force One" sollte eigentlich Kevin Costner spielen, aber der war mir "Postman" beschäftigt.
Den Bösewicht in "Lethal Weapon 4" (Wah Singh Kuh) sollte eigentlich von Jackie Chan gespielt werden. Der aber will grundsätzlich keine Bösewichter dafüür durfte dann Jet Li.
Bei "Top Gun" war ursprünglich Matthew Modine für die Rolle des Maverick vorgesehen. Er lehnte ab. Auch Val Kilmer hat den Iceman nur widerwillig gespielt - aber sein Vertrag zwang ihn dazu.
Überhaupt schien Tom Cruise of unerwünscht zu sein: Die Titelrolle von "Jerry Maguire" wurde eigentlich für Tom Hanks geschrieben.
Wäre es 1988 nach Dustin Hoffmann gegangen, so hätte Bill Murray seinen Bruder in "Rain Man" gespielt.
Die Rolle des Ron Kovic in "Geboren am 4. Juli" war eigentlich Charlie Sheen und vorher Al Pacino zugedacht.
1982 hatte man überlegt, Steve McQueen die Rolle des John "Rambo" spielen zu lassen. Als Darsteller des Colonel Trautman wollte man eigentlich Kirk Douglas haben - dieser bestand jedoch darauf, daß Rambo (wie im Buch!) am Ende des Films stirbt.
Bei "Armageddon" sollte die Tochter von Harry Stamper eigentlich von Neve Campbell gespielt werden. Die hatte aber mit einer TV-Serie zu tun. Also wurde dann Liv Tyler gebucht.
An einer TV-Serie ist auch Tom Selleck gescheitert. Wäre Magnum nämlich nicht gewesen, hätte er "Indiana Jones" gespielt. Auch Nick Nolte hat abgelehnt.
Die Rolle der Rose in "Titanic" wurde ursprünglich Gwyneth Paltrow angeboten.
Es geht aber auch anders herum:
Bei "Terminator" sollte Arnie Schwarzenegger eigentlich
den Guten spielen, während Lance Henriksen den Terminator spielen
sollte (auch O.J. Simpson war kurzzeitig im Gespräch). Schwarzenegger
hat dann aber darum gebeten, den Bösewicht zu spielen.
Sylvester Stallone hatte für "Rocky" zwar das Script geliefert, sollte aber nach Wunsch der Produzenten nicht den Titelhelden spielen. 150.000 Dollar hat man ihm angeblich geboten, damit Ryan O'Neal diesen Part übernehmen kann.
Die Rolle des Drill Seargants in "Full Metal Jacket" ging deshalb an R. Lee Emey, weil er den Regisseur Stanley Kubrick durch eine fünfzehn-minütige Fluch-Kanonade beeindruckte..
Dieses W-Akten Spezial wurde übrigens von Jürgen Graf
eingeschickt, die Ergänzungen stammen von marco Pagel.
Falls noch jemend unter Euch ein interessantes Wissensgebiet
beherrscht und ein wenig Altwissen loswerden möchte, dann einfach
unter willi@w-akten.de bescheid
sagen, dann klären wir alles weitere.